Carmagnole – Das liebenswerte Bistro im Schanzenviertel

27. Juni 2016

Im April hatten wir durch Taste Twelve ins Bistro Carmagnole gefunden und sind mehr als dankbar für diese wunderbare Entdeckung – Essen, Getränke und die Atmosphäre haben uns unglaublich gut gefallen. Seitdem waren wir mehrmals dort, und das Carmagnole ist uns richtig ans Herz gewachsen.

Es ist ein schlicht, aber charmant eingerichtetes Bistro im Souterrain mit Holzstühlen und Holztischen, einem entzückenden Fliesenboden und einer Bar, an der es meist voll ist. Hier stehen oder sitzen sowohl Gäste, die nur etwas trinken möchten (die Bar ist gut ausgestattet und hinter ihr werden spannende Cocktails gemixt), als auch Gäste, die auf einen freien Tisch warten. Die Tische werden in zwei Schichten vergeben und sind meist belegt, überhaupt sitzt man im Carmagnole eher nah am Nachbarn dran, für ein romantisches erstes Date ist das vielleicht nicht so geeignet, aber für einen schönen Abend mit gutem Essen und guten Getränken auf jeden Fall.

Neben dem eigentlich immer vollen Hauptraum gibt es noch einen weiteren Raum, aber das Gewusel vorn finden wir schon netter, auch wenn es meist ziemlich laut wird und der Platz an und auf den Tischen eng. Wer mag, kann auf die kleine Terrasse vor dem Bistro ausweichen. Reservieren sollte man sicherheitshalber. Das System habe ich mir schon mehrmals erklären lassen und immer noch nicht verstanden, aber es funktioniert. Uns gefällt hier einfach alles, die schlichte Deko, der charmante Service und nicht zuletzt das Essen und die Getränke – unter anderem haben wir hier den bisher besten Dry Martini bekommen, der die Messlatte sehr hoch gelegt hat – herzlichen Dank dafür an Arno!

Nach diesem Aperitiv bestellten wir Baguette mit Artischockencreme und Entenrillete, das mit Butter und Olivenöl serviert wurde, danach ein Steak Tatare und Kalbsleber in Nussbutter auf Süßkartoffelstampf, was hervorragend schmeckte.
Es gibt im Carmagnole eine Standardkarte und eine zweite Karte, die monatlich wechselt, so dass man – durchaus erfolgreich – zum Wiederkommen animiert wird. Im Moment steht jeden Monat eine andere Region Frankreichs im Fokus. Beide Karten findet man auf der Webseite und auf der sehr lesens- und sehenswerten Facebookseite des Bistros.
Das Essen ist weitgehend französischer Art und nett angerichtet, die Portionen empfinden wir als eher üppig, die Preise sehr angemessen. Die Hauptgerichte liegen zwischen 14 und 22 Euro, sind reichlich bemessen und, am wichtigsten, schmecken einfach. Die Weine kosten zwischen 23 und 50 Euro. Bénédictine gibt es hier natürlich auch, und der Service bemüht sich erfolgreich, den Gästen einen schönen Abend zu bereiten. (kr)