Alexandros Restaurant

Foto Alexandros

Das Alexandros ist ein griechisches Restaurant in Barmbek-Nord. Als wir das Restaurant betraten, wurden wir von Besitzer-Ehepaar Alex und Toula so herzlich empfangen, als wären wir Stammkunden. Zum Glück hatten wir reserviert, denn das Restaurant war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Blick auf die schnell gereichte Speisekarte zeigte, dass die Wahl wieder etwas komplizierter werden würde. Zusätzlich zur Karte gab es noch eine Tageskarte, auf der unter anderem verlockende gegrillte Calamari mit Zitrone und Olivenöl als Vorspeise zu finden waren. Zusätzlich bestellten wir Calamariden gemischten Vorspeisenteller, obwohl uns da schon klar war, dass bei den griechischen Portionen zwei Vorspeisen und zwei Hauptgerichte ein „kleines“ Problem werden könnten.
Da im Internet das Gyros sehr gelobt wird, bestellten wir als Hauptgänge gemischte Teller; einmal Gyros und Calamari Fritti, und einmal Bifteki und Lammkoteletts. Laut Karte sollte es auch zum Bifteki Gyros geben, aber der Tausch der Gyros gegen Lammkoteletts war gegen einen kleinen Aufpreis problemlos möglich.
Zu unsererCalamari und Gyros Freude fanden wir auf der Speisekarte auch Amethystos, unseren griechischen Lieblingsrotwein. Nach kurzer Rücksprache mit Toula entschieden wir uns aus Neugier allerdings für einen anderen griechischen Rotwein, den wir noch nicht kannten, und der etwas günstiger war, was wir später etwas bereuten, da dieser Wein bei weitem nicht so voll und intensiv schmeckte, wie wir es vom Amethystos kennen.
Das Alexandros überrascht beim Ambiente mit seiner Schlichtheit. Es besteht hauptsächlich aus einem großen, rechteckigen Gastraum, der in einem dunkelgelben Wandton gehalten ist, und einem Nebenraum. Die Beleuchtung ist indirekt, dezent und gemütlich. Die sonst verbreiteten griechischen Säulen, Statuen und großen, farbkräftigen Wandbilder fehlen völlig. Es gibt viele kleine Accessoires, die erst auf den zweiten Blick auffallen und großteils auch nicht griechischer Herkunft sind. Ambiente und Atmosphäre, die auch sehr stark vom herzlichen Wirtsehepaar getragen werden, führen dazu, dass man sich sofort willkommen und heimisch fühlt.
Die Vorspeisen kamen trotz des vollen Restaurants sehr schnell. Die Calamari waren auf den Punkt gegart und sehr gut gewürzt. Auch der Vorspeisenteller war sehr gut: Er bestand aus Tarama, Skordalia, gefülltem WVorspeisentellereinblatt, Meeresfrüchtesalat, weißen Bohnen, Schafskäse, Tsatsiki und Salat. Alles war sehr lecker, besonders hat uns die Kartoffel-Knoblauch-Creme (Skordalia) geschmeckt, die wir bisher noch nicht kannten.
Normalerweise bestellen wir beim Griechen den Salat zum Hauptgericht ab, da er meist langweilig ist und Hauptgericht und Vorspeise sowieso schon fast zu viel ist. Da wir zum ersten Mal im Alexandros waren, hatten wir dann doch einen Salat probiert und wurden angenehm überrascht, denn unter einer grünen Haube Blattsalat fand sich eine große Portion Krautsalat, der mit einem leckeren Dressing angemacht war. Aus unserer Jugendzeit sind wir als klassischen griechischen Beilagensalat noch einen reinen Krautsalat mit einigen Tomaten, Gurken und erfrischendem Essig-Öl-Dressing gewohnt, den es heutzutage leider recht selten gibt, er musste fast überall einem gemischten Standardsalat weichen, meist garniert mit einem Fertig-Joghurt-Dressing. Wir sind daher immer begeistert, wenn wir einen guten Krautsalat bekommen. Einziges Manko war, dass sich auf die Blattsalathaube dann doch das besagte Joghurtdressing verlaufen hatte; da haben wir uns doch gefragt, womit der leckere Krautsalat das dann verdient hat.
Die Hauptgänge kamen auch sehr schnell und waren ebenfalls äußerst wohlschmeckend; die Calamari hatten eine gute Konsistenz, und das GyrLammkottlett und Biftekios hat uns als nicht-so-Gyros-Fans doch sehr überzeugt. Es war saftig gegart, gut gewürzt und nicht zu dunkel. Die Lammkoteletts waren kross gegrillt, und das Bifteki überraschte uns mit einer Schafskäse-Tomaten-Füllung. Auch das kennen wir hauptsächlich aus unserer Jugendzeit, in den letzten Jahren findet sich im Bifteki leider häufig nur Schafskäse ohne Tomate, wodurch das Fleisch dann doch ab und zu recht trocken wird.
Wir haben vor einigen Jahren durch Zufall im Symposion, das leider schon seit einiger Zeit geschlossen hat, Tsipouro kennengelernt, einen Tresterbrand, ähnlich dem Grappa, der mitunter noch mit Anis angereichert wird. Uns schmeckt er sehr gut, allerdings bekommt man ihn recht selten. Daher fragen wir bei einem Erstbesuch in einem griechischen Restaurant auch immer nach dem Essen, ob es Tsipouro gibt. Hier gab es diesen sogar, wobei Toula ihren Mann ganz selbstverständlich für uns nach Hause schickte, um ihn für uns zu holen. Von soviel Aufmerksamkeit und Kundenservice waren wir dann auch restlos begeistert.
Joghurt-mit-NüssenDas Alexandros ist für uns auf jeden Fall ein empfehlenswertes Restaurant, für das sich auch eine längere Anfahrt lohnt. (lm)

Alexandros Restaurant
Bramfelder Str. 87a / Ecke Wachtelstraße
22305 Hamburg
Tel. 040-690 4080
www.alexandros-restaurant.de

Öffnungszeiten:
Di.-Sa.  17.00-23.00 Uhr
So. und Feiertage 12.00-23.00 Uhr
Montag Ruhetag