The Greek im Portugiesenviertel

Wir gehen gern griechisch essen, besonders dann, wenn man hinterher nicht pappsatt herausrollt, sondern die Portionen sich im aufnehmbaren Rahmen halten. Das ist zum Beispiel möglich im Kouros an der Alster, im Eppendorfer Dionysos und auch in The Greek, das wie das Dionysos von Michalis Josing geführt wird.

The Greek stand schon seit längerer Zeit auf unserer To-do-Liste, letzten Freitag schnappten wir uns unser „Taste-Twelve“-Buch und machten uns auf den Weg ins Portugiesenviertel.

Wir wollten möglichst viel probieren und entschieden uns daher für mehrere Mezedes, die Karte klang gut. Das Restaurant war gut gefüllt, wir hatten zum Glück reserviert und bekamen einen Platz links vom Küchentresen, wo es allerdings etwas dunkler ist.


Der Service war freundlich, schnell und aufmerksam, das Essen – ja. Wir hatten ehrlich gesagt ein bisschen mehr erwartet, es war gut, aber unsere Erwartungshaltung vielleicht ebenso zu hoch wie teilweise das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Vorab gab es durchschnittliches Brot, wir bestellten dazu noch Pitabrot, das warm auf den Tisch kam, sehr schön, und einen Chtipiti-Dip (4,90 Euro). Salz, Pfeffer und Olivenöl war nicht auf dem Tisch, hätte man als mündiger Gast aber bei Bedarf bestellen können.

Dann kamen die Vorspeisen. Sautierte Calamaretti (vorn rechts im Bild) mit Olivenöl, Zitrone, Chili und Rosmarin – 12,00 Euro fanden wir hierfür recht ambitioniert, Chili und Rosmarin waren nur homöopathisch eingesetzt.

Die Hackröllchen in Tomatensauce waren ziemlich fest geraten, die Sauce aber gut gewürzt.


Das Ceviche mit Wolfsbarsch und Jakobsmuscheln (15 Euro) war ziemlich mild, hat uns aber trotzdem gut geschmeckt.

Die gebratene Kalbsleber mit Lactonaise, Apfel und Sumakzwiebeln war teilweise ein bisschen trocken und mit 9,00 Euro wieder etwas übertrieben für die Portion. Geschmacklich war sie gut, Apfel und Rotwein passten sehr gut dazu.

Das gelbe Linsenpüree mit Bauernwurst und pochiertem Ei war ok, der Feta im Blätterteig mit Sesam und Thymianhonig richtig lecker, und der Muskateller passte sehr gut dazu.


À propos Wein: Hier haben wir die Preispolitik so gar nicht verstanden. Es gibt eine Weinkarte mit Flaschenweinen (und es gibt tolle griechische Weine, hier stehen gleich 87 zur Auswahl) und eine Getränkekarte, auf der ein Glas Wein mit 8,50 Euro angeboten wird mit dem Hinweis „Sehen Sie sich dazu unsere vielfältige Weinkarte an“. Das hatten wir eigentlich so interpretiert, dass es mehrere offene Weine gibt, wurden von unserem Kellner aber eines Besseren belehrt. Wir bekamen trotzdem und ausnahmsweise zwei unterschiedliche Weiß- und Rotweine, die Preise variierten von 7,50 bis 11,50 Euro für den „Tageswein“ – darauf wären wir vorab doch ganz gern aufmerksam gemacht worden. Geschmacklich waren alle vier gut.

Abgesehen davon waren wir sehr zufrieden mit dem Service und der Atmosphäre und werden sicher mal auf einen Negroni und Boulevardier wiederkommen, die waren sehr gut gelungen.

The Greek
Vorsetzen 53 · 20459 Hamburg
Tel. 040 3180 7370
www.thegreek.hamburg

Geöffnet
Montag bis Freitag 12.00-00.00 Uhr
Wochenende 13.00-00.00 Uhr